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Gespeichert von Sylviane Amiet am Mo., 18.10.2021 - 10:21

 

Die Biennale «CONVERGENCES»[1] in Calais

 

Ich hatte das Glück, an der Biennale CONVERGENCES teilzunehmen, die das hundertjährige Bestehen der Ligue Internationale de l'École Nouvelle LIEN[2]  in Calais, dem Ort ihrer ersten Zusammenkunft im Jahr 1921, feierte.

Freinet seinerseits nahm 1923 zum ersten Mal an der Tagung in Montreux teil.

 

Es freut mich besonders, dass das Steuerungskomitee der Biennale seit einigen Jahren Begegnungen zwischen allen Richtungen der aktiven Erziehung ermöglicht und es erlaubt, uns in den Gemeinsamkeiten unserer Erziehungsprojekte auszutauschen, anstatt in deren Unterschieden und Rivalitäten.

 

In meinen ersten Ausbildungsjahren, die stark von der Institutionellen Pädagogik und den Schriften von A. S. Neill [Summerhill] beeinflusst waren, hatte ich die Gelegenheit, mit der CEMEA[3] und dem GFEN[4] zusammenzuarbeiten. Der Freinet-Gruppe bin ich beigetreten, um Werkzeuge zu finden. 

Zu dieser Zeit waren diese verschiedenen Bewegungen zerstritten, und es war schwierig für mich, mit den einen über die anderen zu sprechen. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum ich die neu entdeckte Bereitschaft zur Zusammenarbeit so enthusiastisch begrüße. Ich vermute, dass die Schaffung verschiedener sozialwissenschaftlicher Fakultäten diese Annäherung erleichtert hat. Ich glaube auch, dass die zunehmend restriktiven und merkantilen Unterrichtsbedingungen uns ermutigen, zusammenzuhalten, um unsere Werte zu verteidigen, die zwar so alt sind wie Rousseau und Pestalozzi, aber von der Politik immer noch geleugnet werden.

 

Wir begannen mit einem kurzen historischen Film, um uns daran zu erinnern, wie die Welt in den 1920er Jahren, nach dem Ersten Weltkrieg, aussah und welche Hoffnungen die Pädagogen in diese neuen Pädagogiken setzten, um die Welt zu verbessern. 

Die Kongresse brachten in kurzer Zeit mehr als 1000 Personen aus den Bereichen Medizin, Psychiatrie, Philosophie, Soziologie und natürlich Pädagogik zusammen...

Sylvain Wagnon präsentierte LE FLEUVE (der Fluss), eine visuelle Synthese der Aktivitäten von LIEN und der verschiedenen Bewegungen, die seit seiner Gründung mit ihm verbunden sind.

 

 

 

 

Es stellt uns nacheinander die verschiedenen Persönlichkeiten vor, die das Denken der Pädagogen im 19. und frühen 20. Jahrhundert beeinflusst haben.

Er erzählt uns von den verschiedenen Epochen und deren Einfluss auf die Entwicklung der LIEN (Internationale Liga der Neuen Schule) und ihrer Produktionen sowie von den politischen Tendenzen, die sich in ihre Entwicklung einmischen.

 

Ein Teil des Steuerungskomitees der Biennale bot uns einen Vergleich der Ziele der Neuen Bildung von 1921 und 2021:

 

Gemeinsame Aktionen:  1)  Zusammenführen

1921

2021


·   

Die Vielfalt


·   

Werte: Koedukation Mädchen-Jungen; Selbstverwaltung


·   

Internationaler Austausch


·   

Die Vielfalt


·   

Werte: Kampf gegen Diskriminierung


·   

Austausch immer ehrgeiziger

 

 

Gemeinsame Aktionen:  2)  Gemeinsam forschen und konstruieren


·   

Gründung der Pädagogik durch Schaffung einer gemeinsamen Basis für die Forschung


·   

Vielfältige Erfahrungen, «praktische Theorien»


·   

Schaffung eines gemeinsamen Labors, das allen Forschern offensteht, ohne dass Aktivismus und Forschung im Widerspruch zueinander stehen

 

 

Gemeinsame Aktionen:  3)  Kommunikation und Übermittlung


·   

Eine Charta


·   

Kongresse (Calais 1921, Montreux 1923, Heidelberg 1925, Locarno 1927, Elsener 1929, Nice 1932, Cheltenham 1936, Paris 1946)


·   

Zeitschriften


·   

Gründung von Gruppen


·   

Gemeinsame Schriften


·   

Manifeste


·   

Die Biennalen: Konferenzen, runde Tische, Debatten, Workshops, Versammlungen


·   

Öffentliche Debatten


·   

Gründung von Gruppen


·   

Eine Homepage

 

 

Gemeinsame Aktionen:  4)  Kampf für das Recht auf Bildung


·   

Ein Kind ist auch ein Mensch


·   

Die Werte der Freiheit und der Kreativität


·   

Reformen (Langevin Wallon Plan 1947)


·   

UN-Kinderrechtskonvention


·   

Zugänglichkeit


·   

Engagement in Gesellschaftsdebatten


·   

Entwicklung eines Gesellschaftsvertrags

 



 

Und um gemeinsam weiterzumachen, wie 1921

 

Der Glaube an die Kinder, an die Menschen, an die Forschung .... 

Für eine neue Ära

 

 

Die nächste Biennale wird im Oktober 2022 in Brüssel stattfinden. Wir werden dann ein MANIFEST unterzeichnen, in dem wir unsere Absichten erklären, wie wir funktionieren wollen.

 

Der Entwurf des Manifests ist auf der Website verfügbar: 

https://convergences-educnouv.org

Es handelt sich um eine kooperative Erarbeitung, an der alle teilnehmen können. Sie enthält 40 Einträge, aus denen alle ihr bevorzugtes Thema auswählen können. Es wird es ermöglichen, uns mit unseren Werten zu identifizieren und andere Organisationen, die diese Werte teilen, willkommen zu heißen.

 

 

 

Gleiche Rechte für alle

Die ökologische Herausforderung

Zusammenarbeit und Stärkung der Autonomie junger Menschen

 

Entwicklung des kritischen Denkens und eines wissenschaftlichen Ansatzes

Kulturelle Demokratie

Widerstand gegen die Kommerzialisierung der Welt

Digitale Technologie für die Befähigung aller Menschen

 

Widerstand gegen die Zunahme von identitätsbasierten und rassistischer Ideologien

Friedenskonsolidierung und Gerechtigkeit

Einbeziehung und Beteiligung der BürgerInnen

 

               

 

Ihr könnt unser gesamtes Treffen nachverfolgen auf:

https://convergences-educnouv.org/2021/06/22/3-juillet-2021-lancement-de-convergences-pour-leducation-nouvelle/

 

Am nächsten Tag arbeiteten wir in Workshops. Ich habe an der Entwicklung von LE FLEUVE mitgewirkt. Es war sehr interessant: Die Menge an zusätzlichen Informationen, die wir zusammengetragen haben, um die Entwicklung unserer Bewegungen zu verorten, sowohl in Bezug auf die wissenschaftliche Forschung als auch auf die Auswirkungen der politischen Welt auf die Entwicklung unserer Praktiken, macht einen schwindelig. Vom Fluss wird diese Infografik zum Meer.

 

Zwei Tage des Teilens, des Austauschs, der Wärme und der Begeisterung. Das tut gut in dieser heutigen Zeit!

 

Der einzige Nachteil dieses Treffens ist, dass es im Gegensatz zum Treffen von 1921 hauptsächlich von französischsprachigen TeilnehmerInnen besucht wurde. Wenn wir unsere Ideen in einer so globalisierten Welt wie der unseren durchsetzen wollen, ist es unerlässlich, dass wir auch mit ForscherInnen und LehrerInnen aus anderen Kulturen zusammentreffen und unsere Ideen in mehreren Sprachen austauschen können. 

Da ich mehrere Jahre für die FIMEM gearbeitet habe, weiß ich, dass dies sowohl eine große logistische als auch ideologische Herausforderung darstellt. Aber gerade in diesem interkulturellen Austausch können wir unsere Werte und unser Vertrauen in eine aktive Pädagogik bekräftigen.

 

Denjenigen unter euch, die Französisch sprechen, empfehle ich die Lektüre des Éducateur Romand: https://www.le-ser.ch/1921-2021-100-ans-deducation-nouvelle-pour-une-ere-nouvelle, der sich ganz der Geschichte und den aktuellen Ereignissen unserer Bewegungen widmet.

 

Sylviane Amiet, Saint Aubin NE

sylamiet@gmail.com

 

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) & Andi Honegger



[1] «Convergence(s) pour l’Education Nouvelle» (Gemeinsam für die Neue Schule)

[2] LIEN (Internationale Liga der Neuen Schule)

[3] CEMEA Centres d’Entraînement aux Méthodes d’Education Active (Weiterbildungszentren zur Methode der Aktiven Erziehung)

 

 

 

 

 

 

 

 

A Calais    

                                                                                      



 

 

 J’ai eu la chance de participer à CONVERGENCES qui fêtait le centième anniversaire de la Ligue Internationale de l’École Nouvelle, à Calais, lieu de leur première réunion, en 1921.

Freinet, lui a assisté pour la première fois à celle de Montreux en 1923.

 

Je suis particulièrement touchée que depuis quelques années, le comité de pilotage (COPIL)  de la Biennale permette des réunions de membres de toutes les tendances de l’éducation active et nous permette de nous retrouver dans les similitudes de nos projets éducatifs plutôt que dans nos différences et rivalités. 

 

Dans mes premières années de formation, très influencée par la Pédagogie Institutionnelle et les écrits de Neill, j’ai eu l’occasion de travailler avec les CEMEA et le GFEN. Je suis entrée dans le groupe Freinet pour y trouver des outils. A cette époque, ces différents mouvements étaient à couteaux tirés et il m’était difficile de parler des uns aux autres. C’est probablement la raison pour laquelle j’accueille avec tant d’enthousiasme la volonté retrouvée de travailler en coopération. Je suppose que la création de différentes facultés de sciences sociales a facilité ce rapprochement. Je crois aussi que les conditions d’enseignement, de plus en plus restrictives et mercantiles nous incitent à nous serrer les coudes pour défendre nos valeurs qui, bien qu’étant aussi vieilles que Rousseau et Pestalozzi, sont toujours niées par le monde politique.

 

 

La rencontre a commencé par un petit film historique pour nous rappeler quel était le monde des années 20, au sortir de la Grande Guerre et quels espoirs les pédagogues mettaient dans ces nouvelles pédagogies pour rendre le monde meilleur. 

Les congrès ont rapidement réuni plus de 1000 personnes venant des mondes de la médecine, de la psychiatrie, de la philosophie, de la sociologie et bien sûr de l’éducation…

 



 Sylvain Wagnon nous a présenté LE FLEUVE, synthèse visuelle des activités de la LIEN et des différents mouvements qui s’y rattachent depuis sa création. 

 

 

Il nous a présenté successivement les différentes personnalités qui influencent la pensée des pédagogues au XIXème et au début du XXème siècles.

Il évoque les différents époques et l’influence qu’elles ont sur l’évolution de la LIEN et de ses productions ainsi que les tendances politiques qui interfèrent dans son évolution.

 

Un groupe du COPIL nous a offert un comparatif des objectifs de l’Éducation Nouvelle en 1921 et 2021.

 

 

 

1921

2021

Des spécificités assumées et

une alliance nécessaire

Des courants humanistes

L’Éducation Nouvelle et 

l’Éducation Populaire

Ferrières ( LIEN )

Promotion d’une éducation pour toutes 

et tous

Une école active contre une école assise

Articulation d’un projet pédagogique et d’un projet politique.

Des actions communes : 

1. Réunir

La diversité

La diversité

Des valeurs de coéducation filles/garçons

Des valeurs de lutte contre les discriminations

Mutualisation internationale

Mutualisation toujours plus ambitieuse

Des actions communes :

2. Chercher et construire ensemble

Fonder la pédagogie en créant un terrain commun de recherches

Créer un laboratoire commun ouvert à toutes recherches sans opposer militance et recherche

Grande variété d’expériences et de « théories pratiques »

 

Des actions communes :

3. Communiquer et transmettre

Une charte

Des écrits communs

 

Une charte

Des congrès ( Calais 1921, Montreux 1923, Heidelberg1925, Elsener 1929, Nice 1932, Cheittenham1936, Paris 1946 ) 

Les Biennales ( 2016-2018) : des conférences, des tables rondes, des débats, des ateliers, des rencontres citoyennes.

Des revues

Des débats publics

Créer des groupes

Créer des groupes

Transmettre 

 

Un site

Des actions communes : 

4. Militer pour le droit à l’éducation

L’enfant est une personne

Convention des Droits de l’Enfant

Les valeurs de liberté et de créativité

Accessibilité

Engagement dans les débats sociétaux

Des réformes 

( plan Langevin Wallon en 1947 )

Élaboration d’un contrat social

Des actions communes:

5. Une foi en enfant, en l’être humain, en la recherche …pour une ère nouvelle …

L’enthousiasme

 

 

La prochaine Biennale aura lieu en octobre 2022 à Bruxelles. Nous y signerons alors un MANIFESTE déclarant nos intentions et nos volontés de fonctionnement.

 

Ce projet de manifeste est posé sur le site : https://convergences-educnouv.org

 Il est une création coopérative à laquelle vous pouvez participer. Il possède 40 entrées qui vous permettent de choisir votre ou vos sujets de prédilection. Il nous permettra de nous reconnaitre dans nos valeurs et d’accueillir d’autres organisations qui les partagent.

 

 

 

 

Vous pouvez suivre l’ensemble de notre réunion sur https://convergences-educnouv.org/2021/06/22/3-juillet-2021-lancement-de-convergences-pour-leducation-nouvelle/

 

 

Le lendemain nous avons travaillé en atelier. 

J’ai participé à celui qui fait évoluer LE FLEUVE. C’était très intéressant : Le nombre d’informations supplémentaires que nous avons compilées pour situer l’évolution de nos mouvements, tant au niveau des recherches scientifiques que des implications du monde politique dans l’évolution de nos pratiques donne le vertige. De fleuve, cette infographie va devenir océan.

 

Deux jours de partage, d’échanges, de chaleur et d’enthousiasme. Voilà qui fait du bien par les temps actuels.

 

 

Un seul bémol à cette rencontre : contrairement à celle de 1921, elle réunit surtout des participants francophones. Si nous voulons affirmer nos idées dans un monde aussi globalisé que le nôtre, il est indispensable que nous puissions aussi rencontrer des chercheurs et des enseignants d’autres cultures et partager nos idées dans plusieurs langues. 

Pour avoir travaillé plusieurs années pour la FIMEM, je sais que cela représente un immense défi logistique autant qu’idéologique. Mais c’est dans ce partage interculturel que nous pourrons affirmer nos valeurs et notre confiance dans les pédagogies actives

 

 

 

Pour ceux d’entre vous qui maitrisent le français, je recommande la lecture de l’Éducateur Romand. https://www.le-ser.ch/1921-2021-100-ans-deducation-nouvelle-pour-une-ere-nouvelle,  entièrement consacré à l’histoire et l’actualité de nos mouvements.

 

Sylviane Amiet