Der Klassenrat: ein demokratisches Unterrichtskonzept
Der Klassenrat ist ein Kreis von Kindern/ Jugendlichen und der LehrerIn, in dem gelernt wird, den eigenen demokratischen Lernprozess für sich selbst, mit der Gemeinschaft, zunehmend umfassend selbst zu organisieren.
Einmal in der Woche ist der Klassenrat fest mit einer Unterrichtsstunde im Stundenplan verankert. Die aus dem Kreis der Kinder/ Jugendlichen gewählte PräsidentIn leitet den Klassenrat und legt die Tagesordnung in Absprache mit dem Klassenrat fest.
Der Klassenrat stellt ein zentrales und elementares Element der Freinet-Pädagogik dar.
Nach der jüngsten Jugendstudie des Jugendwerks der Deutschen Shell[1] gibt es keine durchgängig unpolitische Jugend. Jugendliche haben Schwierigkeiten mit der Politik. Viel gravierender ist aber, dass die Politik „Jugendverdrossenheit“[2]zeigt. Jugendlichen kommt es darauf an, selbst mitzubestimmen und ihre eigenen Fähigkeiten einbringen zu können. In der Schule wünschen sich Jugendliche mehr Kleingruppenarbeit, mehr projektförmiges Arbeiten, mehr eigene Forschungen durch Schüler, mehr Diskussionen in der Klasse, mehr Mitbestimmung bei der Planung von Unterricht, ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Lehrpersonen.[3] Die von den Jugendlichen genannten Unterrichtsformen fördern kooperatives Lernen und demokratische Fähigkeiten.